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Ich bin Minou du Thune.
Mein Vaterhaus steht in dem wohlhabenden Viertel der kleinen Stadt V. nahe der großen Straße, die den Norden von D. über L. mit dem Süden und der Hafenstadt T. verbindet. Gleich meiner jüngeren Schwester habe ich ein eigenes Zimmer, mein Kleiderschrank hängt voller Kleider, zu denen ich Schmuck tragen soll, den mein Vater meiner Schwester und mir schenkt. Jeden Tag bürstet eine Bediente meine Haare, steckt sie neu auf, und alle sind hingerissen, wenn ich herausgeputzt dastehe, besonders der Mann, dem ich seit Jahren versprochen bin. Er kann es nicht abwarten, mich zu heiraten, um den mich die meisten Jungfrauen offen beneiden und nur meine Familie für mich sich freut.
Ich lasse mir diese Kleider anziehen, den Schmuck anlegen, die Haare kunstvoll zurechtmachen, stehe dann aber bei jeder Gelegenheit schief, ziehe den Stoff schräg, löse meine sorgfältig gedrehten, klein und eng gezopften weißblonden Haare, verschmiere Puder und Farbe. Meine Mutter lächelt meinen Anblick mit einem Kopfstreicheln und einem aufgesetzten Schmollmund hinweg, nimmt mich beiseite und richtet geduldig, was ich angerichtet habe.
Ich mag lieber Hose und Hemd anziehen, dem Sohn einer unserer Mägde abgekauft, die Mutter sowie ihren Sohn zum Schweigen verpflichtet, dehne mich nachts vor dem Spiegel und will es irgendwann nicht mehr verbergen. Sie alle, besonders aber meine Mutter, verstehen nicht, billigen nicht, schelten mich nicht, sind ‹enttäuscht›, nehmen mir die Kleider ab und behängen meine schmalen Hüften wiederum mit weiten Röcken, schnüren meine kleinen Brüste in Korsetts, und nicht diese noch jene vermögen auch nur eines meiner Kleider ansehnlich auszufüllen. Stolpere ich in einem solchen Treppen hinauf und hinunter, kämpfe ich mit Stühlen und Sesseln, tuscheln und lachen die anderen Jungfrauen, gegen deren Geschnatter und Gegacker ich ein falsches Lächeln setze, ihrem ähnlich, mit dem sie mich verdeckt, scheinbar nachsichtig, verständig bedenken, eigentlich aber offen verspotten.
Sobald ich kann, zerre ich diese Kleider wieder von meinem Leib, streife ein neues Hemd, eine neue Hose über, seitdem wohlversteckt, und atme auf. Ich mag auch keine langen Haare tragen, die meine Mutter gelegentlich bürstet, sie an ihre erinnern, wie sie sagt. Ich habe sie schon einige Male bis zu den Schultern abgeschnitten, dieserwegen meine Mutter mich angefleht hat, ich solle ihr bitte, bitte nicht weh tun. Wenn popüler casino ich mich weiterhin so aufführte, hat sie geseufzt, wollte mein zukünftiger Bräutigam Alaire mich vielleicht nicht mehr haben, und das wäre doch schade, wir seien ein so schönes Paar.
Ich soll die Gemahlin dieses strammen Soldaten des Königs werden, dessen Rockknöpfe blitzen, als blänkte sein Bursche sie jeden Tag mit Schweiß und Tränen. Ein Soldat mit einer Hand am Säbel, da er den anderen noch nicht ziehen darf, bei jedem seiner oder meiner Besuche immer heftiger mit dem an seiner Hüfte wedelt und mich damit zum Lachen reizt. Er bringt mir Süßwaren, Blumen und Kleider, die ich artig, schüchtern lächelnd annehme, nach seiner Aufwartung die Schokolade an die Töchter und Söhne unserer Bedienten verschenke, die Blumen auf den Kompost werfen und die Kleider im Schrank zunächst an die Seite hängen, später dann versetzen lasse. Warum ich sie nicht trüge; ach, ich sei ungeschickt, das Waschweib untröstlich gewesen, und es tue mir unendlich leid. Er schaut traurig und gekränkt drein, der wackere Soldat mit dem hängenden Säbel, dem ich mich ‹beschämt› abwende, damit er mein Grinsen nicht sehe. Er führt mich aus, speist und tanzt mit mir in Gegenwart meines Vaters, meiner Mutter wider alle Unschicklichkeit, trete ihm gehörig auf die Füße, obwohl ich alles blind tanzen könnte, erträgt jeden meiner Tritte heldenhaft, ritterlich mit einem blöde-verzückten Lächeln. Seine Hände führen mich, denen ich mich ebenso oft entwinde; Hände in weißen Handschuhen, die aufs Kämpfen und Töten sich verstehen; Hände, die ich nur in Handschuhen ertrage, und es mich schüttelt, stelle ich mir vor, sie berührten meine bloßen Schultern oder irgendwann gar meine entblößten Schenkel. Dann trete ich wieder zu, mein Ritter zuckt, nimmt hin und lächelt, ich möchte es noch lernen, derweil die alten Damen am Rande sich befächeln, stumm durch ihr augentröstlich grünes Lorgnon umherblicken, satt-selig, wohlgefällig, selbstzufrieden lächeln und sichtlich in Erinnerungen an ihre ach so berückende Jugend schwelgen.
Ich schaue nicht nur nach anderen, einfachen, arbeitsstarken Händen der Knechte, Fuhrleute, Schmiede; ich nahe diesen Männern, soweit es statthaft ist, die einen Schritt zurücktreten und der Tochter des stadtbekannten, angesehenen Kaufmannes ihre Mütze ziehen, erkennen sie mich, und wenn nicht, dann verneigen sie sich meinen Kleidern, oftmals so yatırımsız deneme bonusu weiß wie mein Haar, wie meine Haut. So können diese Hände mich lediglich in meine Nächte begleiten, in denen sie sich nicht scheuen, mich anfassen, wieder und wieder, denen mein Herz schneller schlägt, bei denen es mir den Rücken herunterrinnt, denen ich meine Brust hebe, die meinen Schoß warm und weich machen, in dem es zu fließen beginnt. Hinzu gesellen sich nach und nach mir nicht ein einziges Mal befremdliche Bilder, in denen diese Hände mich packen, mich herumwerfen, an mir zerren bis meine Kleider zerreißen, die nicht aufhören sollen – und mir gehorchen.
Ich denke nicht einen Wimpernschlag daran, mich meiner Mutter zu vertrauen, die ein goldenes Kreuz um den Hals trägt und oftmals ein abgegriffenes Gebetbuch in Händen hält. Ich weiß überdies von den kleinen, roten Büchern, die sie für gut verborgen hält, in denen ich nach manch einer unruhigen Nacht Antworten gesucht habe, die in aller Deutlichkeit andeuten und das Eindeutige dennoch in einem Gedankenstrich verbergen. Keine mehrdeutige Rede, kein Hinweis hinter vorgehaltener Hand auf jenes andere, das ich diesen Händen meiner verschwitzten Nächte ablocke, dazu sie mich mit rauhem Seil an grobes Holz binden.
Ich weiß, was an einem Richttag auf dem Grevenplatz geschieht, diesem ‹schrecklichen Ort›, wie ihn meine Mutter aufzitternd nennt, dem meine Schwester beim bloßen Flüstern des Namens weint, den selbst außerhalb dieses Tages nur zu besuchen meine Mutter mir ausdrücklich verboten und mein Vater diesen ‹Wunsch› seiner Gemahlin ernsten Blickes unterstrichen hat. Ein Tag, ein Ort, an dem die Menschen zusammenfinden, essen, trinken, handeln, derweil Urteile vollstreckt werden, die in allen Straßen und Gassen angeschlagen sind. Ich lese sie, finde meinen Namen, steige am Mittag, begleitet von Rufen, Lachen, Prosten schwer pochenden Herzens die Stufen hinauf, stelle mich bäuchlings vor den Pfosten, die harten Hände des halbnackten, schweißfeuchten Mannes mit der schwarzen Kapuze streifen mein Hemd herunter, fesseln meine Arme über den Kopf und geben mir, wonach diese weiche Wärme in mir verlangt.
Wenige Tage später verkündet mein Vater feierlich beim Abendessen, er habe mit de Raidasse sich geeinigt, das Aufgebot sei bestellt, am dritten Sonntag nach dem Sonnenwendenfest werde Alaire mich in sein Heim führen. Ich umklammere das Besteck, ilk üyelik deneme bonusu veren siteler mir bleibt ein Stück Braten im Halse stecken, meine Schwester klatscht verzückt in die Hände, und meine Mutter legt ihre Hand auf meinen Arm, dann werde sie im nächsten Frühling Großmutter sein. Ich denke an Alaires Hände, die ich nicht einmal mehr in Handschuhen auf mir spüren will, täusche eine plötzliche Unpäßlichkeit vor, der meine Mutter wie üblich verständig, nachsichtig lächelt, Freude zu zeigen gehe bisweilen eigenwillige Wege. Ich darf aufstehen und vergrabe mich in mein Bett, bleibe stumm, als eine der Dienerinnen einen herb riechenden Kräutersud herbeiträgt, schürfe tiefer und stoße alsbald auf Gold.
Alaire de Raidasse, kürzlich zu noch mehr und noch größeren Knöpfen befördert, überhäuft mich mit Geschenken, die ihren üblichen Weg nehmen; ein Kleid aber, das meinen Leib zeigt, wie er ist und nicht zu dem auszustellen sucht, das er anderen vorstellen soll, ziehe ich ihm ein einziges Mal an. Er strahlt, haucht mir in einem unbeobachteten Augenblick einen hastigen Kuß auf die Wange, für den er umgehend um Verzeihung bittet; ein Kuß, der augenblicklich meine Haut ätzt, ich abwasche und den Spiegel befrage, ob Spuren geblieben wären, die mir zu zeigen ihm glücklicherweise nicht gelingt.
Die besten Schneider der Stadt bieten ihre Stoffe dar, einer seltener und auserlesener als der andere, nehmen meine Maße. Es schüttelt mich, gebe vor zu zittern, und diese Männer glauben mir, wollen mir gefallen und besonders meiner Mutter, der hundertäugig nichts entgeht, mich zwar fragt, ob mir dieser Stoff gefalle, jener Schnitt zusage, meine Antwort jedoch nicht abwartet, sie zustimmt oder ablehnt. Ich halte mich gleichsam als Kleiderpuppe aufrecht, erdulde die geschickten Hände dieser weichen Männer und sehne mich nach den anderen Händen.
Das Sonnenwendenfest naht, die Stadt schmückt sich; es werden Auswärtige erwartet, die mein Vater Gesindel nennt, die diese Stadt in ein Tollhaus verwandeln würden, ständen nicht die Wächter dagegen. Ob nun Auswärtige oder Einheimische kümmert mich nicht: es sind viele Menschen, Männer, unter denen ich ebenjene zu finden hoffe, die in meinen Träumen mir erschienen sind, zu denen es mich am Tage zieht. Wie um mich abzuhalten, bannen die Schneider, meine Mutter und meine Schwester mich: jene hat Stoff, Schnitt, Farbe meines Hochzeitskleides ausgewählt, und diese kann nicht abwarten, es zu sehen, wolle auf jeden Fall dabei sein, wenn es mich das erste Mal ziere. Wie sie jedoch ihre Augen weitet, ihren Mund verklemmt, will sie es selbst haben, gar meinen Platz einnehmen, den ich ihr gern überließe; nur müßte sie noch einen halben Kopf wachsen und wenigstens ein halbes Jahr weniger essen.
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